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Der erste - mir aus Überlieferung bekannte - Versuch, beim FREMO digital zu fahren, fand 1986 (?) in Nienburg statt. Damals wurde versucht, ein für die damalige Zeit großes Arangement mit Selectrix zu fahren. Aus den Erzählungen entnehme ich, daß die Durchführung recht laienhaft erfolgte und dementsprechend ernüchternd war das Ergebnis. Es wurde nur ein Booster verwendet, der das ganze Arangement versorgen sollte. Loks in einiger Entfernung der Boostereinspeisung konnten jedoch nicht mehr kontrolliert werden.
Aufgrund dieser schlechten Erfahrung wollte jahrelang im FREMO keiner etwas von digitalem Fahren wissen. Doch 1997 fanden sich wieder ein paar Leute, welche die schlechten Erfahrungen in Nienburg nicht miterlebt hatten, und versuchten auf ein Neues, Digital den FREMOikanern schmackhaft zu machen.
Zuerst verschafften wir uns einen Überblick über die verfügbaren kommerziellen Systeme, um das beste herauszupicken. Schnell wurde klar, daß wir nicht wieder ein System wählen durften, daß uns zu sehr auf einen Hersteller festlegt - daher wollten wir NMRA-DCC benutzen. Hierbei handelt es sich um ein von der NMRA genormtes Gleisformat, für das sich viele Hersteller entschlossen hatten, kompatible Produkte herzustellen. So war sichergestellt, daß wir Dekoder von sehr vielen Herstellern verwenden können, da alle dank Normung kompatibel sind.
Auf der Jahrestagung in Nidda 1997 teilten wir den Mitgliedern, die es wissen wollten, unsere Pläne mit, stießen aber auf wenig Resonanz. Es zeichnete sich aber ab, daß es eine zweite Digital-Fraktion geben würde. Diese Fraktion schien durch unsere Aktionen wieder auferstanden zu sein und wollte noch einmal einen Versuch mit Selectrix unternehmen und ignorierte dabei beharrlich die Vorteile von NMRA-DCC.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns zwar auf das Gleisformat NMRA-DCC festgelegt, aber damit war noch nicht die Wahl für eine bestimmte Zentrale gefallen. Da das NMRA-DCC-Protokoll verschiedene Varianten kennt (14/28/128 Fahrstufen, zweistellige und vierstellige Lokadressen), beschlossen wir, eine Zentrale zu verwenden, die alle diese Varianten gleichzeitig aufs Gleis senden konnte. Dies schränkte (zum damaligen Zeitpunkt!) die möglichen Hersteller auf ZIMO, Wangrow, NCE, Ramfixx und Digitrax ein. Nachdem einige von uns die WWW-Seiten der einzelnen Hersteller mitlerweile auswendig kannten, wurde bald klar, daß kein Hersteller einen Handregler im Angebot hatte, der unserem gewohnten analogen FREMO-Handregler nahe kam. Daher war eine unserer Bedingungen an den Hersteller unserer Zentrale, daß das Protokoll auf dem Eingabebus, der die Handregler mit der Zentrale verbindet, öffentlich sein sollte. Bei der Gelegenheit wurde der Wunsch laut, daß das Protokoll noch Lücken für FREMO-spezifische Spezialanwendungen lassen sollte; gepollte Busse schienen zu sehr einzuschränken und sind prinzipbedingt langsamer. ZIMO benutzt zwar den ereignisorienten, in der Industrie weit verbreiteten CAN-Bus, ist aber teuer. Wangrow, NCE und Ramfixx benutzen den selben gepollten Bus und sind teuer. Digitrax ist zwar vom Preis/Leistungs-Verhältnis der beste und hat einen ereignisorientierten Bus, dieser war aber nicht öffentlich dokumentiert.
Im Sommer 1997 besuchten Carsten Möller und Stefan Bormann die jährliche NMRA-Convention in Madison. Dort informierten wir uns weiter und nahmen im Besonderen Kontakt zu den Herstellern Wangrow und Digitrax auf. Der Chef-Entwickler von Digitrax, AJ Ireland, versicherte, daß das Protokoll seines Eingabebusses, Loconet, bald offengelegt würde. Daraufhin entschlossen wir uns - wir hatten ständigen eMail-Kontakt zu unseren Freunden in Europa - für den Erwerb der Digitrax-Zentrale "Chief". Erste Versuche machten wir im selben Jahr, indem wir Seitenäste auf den Regionaltreffen in Bremen und Lichtenvoorde mit dem Chief betrieben. Im selben Jahr gab es in Bruchköbel das erste Regionalreffen, das ausschließlich mit Selectrix gefahren wurde.
Ende des Jahres 1997 fingen wir an, unseren eigenen Handregler "FRED" zu entwickeln. Dieser wurde das erste Mal auf dem Regionaltreffen in Oberwildflecken '98 eingesetzt, das komplett digital mit dem Chief betrieben wurde. Es gibt einen WWW-Index über die Treffen, die '97 und '98 digital gelaufen sind.
Auf dem Jahrestreffen Lilienthal (bei Bremen) '98 gab es das größte Arangement in der Geschichte des FREMOs. Elektrisch war die Anlage in drei Teile geteilt:
In '99 gibt es fast kein Treffen mehr, auf dem Analog gefahren wird. Es gibt ein einziges Treffen, auf dem nur Selectrix gefahren wurde (Porta). Nahezu alle übrigen Treffen werden mit NMRA-DCC gefahren. Auf dem Herbsttreffen in Millingen (NL) wurde ein kleiner Teil des H0-Regelspur-Arangements mit Selectrix gefahren, die größere Hälfte wurde mit NMRA-DCC gefahren.
In den vorliegenden FREMO-Digital-Webseiten wird nur über die Aktivitäten der NMRA-DCC-Gruppe berichtet. Dies liegt nicht am bösen Willen der Beteiligten, sondern daran, daß fast keine FREMO-Selectrix-Webeiten existieren.
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Autor dieser Seite: Stefan Bormann. Anmerkung: die Einleitung ist aus der persönlichen Sicht des Autors geschrieben! Es handelt sich nicht um die "offizielle" Meinung des FREMOs. |