FREMO-Treffen in Oberwildflecken (Franken) (24.-26.10.97)
Dies ist ein Bericht von
Reinhard Müller
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Allgemein
Das Treffen war toll. Dank an die Organisatoren! Neben H0-RE waren auch
0m/0e und N vertreten. Der Saal war sehr schoen: Gutes Licht,
Hintergrundkulisse an zwei Waenden und fuer die Getraenke eine direkte
Durchreiche zum Tresen. Die Bastelecke fuer die Digitalos war klein aber
gemuetlich und Dank eines Halogenbrenners von Uwe Stehr auch hell genug
(was machten wir nur ohne H0e?).
Zum Digitalbetrieb: Es hat (fast) alles funktioniert. Keine Probleme mit
der Zentrale (Chief) durch Leitungslaenge
oder zuviel Daten auf dem Lokonet. Es gab aber zwei Probleme:
Erstens gelegentliche Probleme beim Wiedereinstoepseln des FRED und
zweitens fehlendes Material.
Problemchen
- Beim Wiedereinstoepseln des FRED 'vergass' er manchmal seine Lok.
Das ist 5 bis 6 mal pro Fahrplan aufgetreten.
Das Problem ist erkannt und Abhilfe unterwegs. In Lingen werden wir eine
Softwareversion in den FREDs haben, die hoffentlich etwas weniger
sensibel auf Probleme beim einstöpseln reagiert.
- Natuerlich wollten noch zwei Leute kommen, konnten aber nicht. Daher
fehlten sowohl Booster wie auch Loks. Das Boosterproblem trat dadurch nicht
in Erscheinung, dass Oliver Spannekrebs zwei (sehr schoene!) Doppelbooster
mitgebracht hatte. Sonst haetten wir alt ausgesehen und groessere Bereiche
an einen Booster haengen muessen.
Bei den Loks hatten wir die eigentlichen Probleme. Durch die geringe Anzahl
kamen auch Loks aufs Gleis, die wie ein Bund Wurzeln liefen. Das kann und
darf nicht noch einmal passieren. Das gibt den Skeptikern unnoetig
Auftrieb. Da liefen Loks, die ich schon mal richtig gut fahren gesehen
habe, als haetten sie Känguruh-Diesel getankt. Und Loks, bei denen man
wegen dreckiger Fuesse in Rangierbetrieb immer einen zum Anschieben
braucht, gehoeren vom Gleis. Mit DCC kann man doch eigentlich soooo toll
fahren.
Der Kängeruh-Effekt rührte zum Teil daher,
daß die Weichen in Meersburg nicht DCC-freundlich verdrahtet sind.
Es lag mit Sicherheit nicht am System. Andere Loks liefen super. Und Dank
FRED merkte man meiner 28FS-V100, die ich nur fuer den Notfall eingepackt
hatte, kaum mehr an, das die Speedtable (Verteilung der Fahrstufen auf den
Geschwindigkeitsbereich, Anfahr-'Spannung' etc.) nicht programmiert war.
Mit richtiger Programmierung waere es natuerlich noch besser gewesen.
Daher stimme ich Stefan voll zu und sage, dass in Bremen nur Loks nach
vorheriger gruendlicher Einstellung und Pflege zum Einsatz kommen duerfen.
Positives
Nach soviel Laesterei auch positives, denn das ueberwog dann doch deutlich.
Wir haben bewiesen, daß wir mit mehr als 100m Loconet-Verkabelung und
mehr als 30 Stöpselbuchsen ein zuverlässig funktionierendes
Gesammtsystem aufbauen können.
Der FRED hat sich trotz des einen Problems absolut bewaehrt. Tolles Fahren
und keiner hatte Probleme mit der Bedienung. Auch ohne grosse Einweisung
und Fahrschule. Dank an das Entwicklungsteam Stefan Bormann und Martin
Pischky, die den wesentlichen Teil der Arbeit hatten und haben!
Wir hatten ausreichend FREDs, um jedem Triebfahrzeug einen Regler fest
zuzuordnen. Damit war eine Zuordnung nur ein mal vor dem ersten Fahrplan
und bei Fahrzeug-Ersatz notwendig. Auch dieses hat einen problemlosen
Betrieb ermoeglicht, auch ohne dass die Digitalos an die Schattenbahnhoefe
genagelt waren.
Es traten keine digital-bedingten Unfaelle auf. Den oft befuerchteten
Begegnungsverkehr hat es nicht gegeben. Auch nicht Ansatzweise. Wenn man
unter Kontrolle der Fahrdienstleiter nach Fahrplan faehrt, sollte das auch
nicht haeufiger als im Original passieren. Da macht sich die
FREMO-Philosophie bezahlt, auf 'freies Fahren' nach Moeglichkeit zu
verzichten. Zudem erlaubt das Umstecken der Reglers waehrend der Fahrt dem
Lokfuehrer (fast) immer in der Naehe seiner Lok zu sein.
Die Entlastung, keine Fahrstroeme mehr schalten zu muessen, fuerte hingegen
zu manchen Laessigkeiten beim Einstellen des Fahrwegs. So kam es, dass in
Meersburg zwei mal Kesselwagen gerammt und umgeworfen wurden. Mann, muss
der Bahnhof auf der Rueckfahrt gestunken haben :-). Ansonsten war es schon
ein Erlebnis in Meersburg vier Loks gleichzeitig in Bewegung zu sehen. Der
Gleisplan erlaubte es schon immer, DCC macht es moeglich.
Bauteile und Verschleiß
Bei einem FRED wackelte das Poti und bei einem anderen viel eine
LED aus. Das Poti hat wohl mechanisch einen Schlag bekommen, die LED
vermutlich eine kalte Loetstelle oder einen Haarriss in der Platiene. Fuer
die Fertigung von 15 FREDs in einer Woche und das bei der Null-Serie ist
das ein sehr guter Wert.
Soweit ich weiß, hatten wir keine Störungen
durch defekte Westernstecker.
Die Billigteile waren zuverlaessiger als befuerchtet. Es musste kein
Stecker waehrend des Betriebes ersetzt werden. Daher sehe ich in Bezug auf
die Stecker ersteinmal keinen Handlungsbedarf.
Fazit
Digital ist toll, besonders mit FRED. Ich freue mich schon auf
FunFRED (die drahtlose Version), der jedoch leider nicht ganz so schnell
kommen wird.
Und ich freue mich auf das naechste Treffen in OWF.
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Dieser Text wurde geschrieben von Reinhard Müller und nach HTML
konvertiert von Stefan Bormann.
eMail: stefan.bormann@gmx.de